Die Digitalisierung prägt weite Teile unseres Alltags. Im Rahmen eines Workshops am diesjährigen Winterkongress hat ethix daher mit rund 50 Teilnehmenden ethischen Fragen betreffend der Digitalisierung eruiert. Ziel des Workshops war es, Themen herauszuarbeiten, die im Verlaufe des Wahljahres 2019 von National- und Ständeratskandidierenden aufs politische Parket gebracht werden sollen. Der Workshop basierte auf dem Public Discours Canvas, der von ethix zur Verfügung gestellt wurde. Anschliessend wurde dieser von ethix aufbereitet, und die Resultate sind im Folgenden präsentiert.
Digitalisierung und Innovation sind zwei Begriffe, die heute oftmals beinahe synonym verwendet werden: Bahnbrechende, disruptive Innovation nutzt zumeist digitale Technologien und treibt diese voran. Innovativ wiederum scheint nur, wer digital aufrüstet. Diesem Fortschrittsdrang wird vieles untergeordnet, Fragen nach ethnischen Implikationen werden kaum oder nur sehr spät gestellt. Die Digitale Gesellschaft versucht seit Beginn an, solche Fragen gezielt einzubringen und den gesellschaftlichen Diskurs somit zu erweitern.
Ein ähnliches Ziel verfolgt «ethix – Lab für Innovationsethik». Da ethische Fragen im Zusammenhang mit der Digitalisierung immer auch Fragen zur Ethik der Innovation berühren, hat sich ethix eingehend mit Fragestellungen der Digitalisierung befasst. Im Rahmen eines Workshops am diesjährigen Winterkongress hat ethix nun versucht, mit rund 50 Teilnehmenden solche ethischen Fragen betreffend der Digitalisierung zu eruieren. Ziel des Workshops war es, ein Brainstorming zu erstellen, um Themen herauszuarbeiten, die im Verlaufe des Wahljahres 2019 von National- und Ständeratskandidierenden aufs politische Parket gebracht werden sollen.
Der Workshop basierte auf dem Public Discours Canvas, der von ethix zur Verfügung gestellt wurde. Anschliessend wurde dieser von ethix aufbereitet, und die Resultate werden nun im Folgenden präsentiert.
Welche digitalen Themen sollen im Wahljahr diskutiert werden?
In einem ersten Schritt wurde versucht, die Thematiken rund um die Digitalisierung zu erfassen. Dabei wurden Fragen rund um den Umgang mit sensiblen Daten (z.B. beim eVoting), der digitalen Bildung (auch ausserhalb der Schule, z.B. in der Diskussion zwischen verschiedenen Generationen), der Wirtschaft (z.B. Auswirkungen auf das Arbeitsrecht) und der Diskriminierung gestellt.
Welche Werte sind bei diesen Themen vordergründig?
Aufgrund den aufgeworfenen Thematiken wurde in einem zweiten Schritt diskutiert, inwiefern ethische Werte durch diese tangiert sind. Dabei entstand folgende Wörterwolke:
Die genannten Werte lassen sich grob in vier Kategorien einteilen: Freiheit, Gleichberechtigung, Sicherheit und Eigentum. Insbesondere der Freiheitsbegriff schien in den Augen der Teilnehmenden durch die digitale Transformation tangiert zu sein. Dabei standen vor allem demokratische Freiheitsrechte wie Kommunikations-, Informations-, und Selbstbestimmungsrechte im Zentrum der Debatte.
Welche Trade-Offs zwischen diesen Werten sind besonders interessant?
Verschiedene der genannten, ethische Werte treten dabei in einen Konflikt. Diese Konfliktfelder wurden in einem dritten Schritt identifiziert. Dabei wurden die Notwendigkeit von Kompromissen zwischen Themen wie Freiheit und Sicherheit oder Freiheit und informationelle Selbstbestimmung aufgeführt und vertieft diskutiert.
Welche Akteure könnten diesen Diskurs führen?
Abschliessend kommt ethix zum Schluss, dass es insbesondere im Wahljahr fundamental scheint, eine breite Öffentlichkeit für das Thema der digitalen Transformation zu sensibilisieren. Möglichst viele Personen und Akteure sollen in den Diskurs miteinbezogen werden. Dieses Ziel kann aber nicht im Alleingang erreicht werden – wir brauchen eine engagierte Zivilgesellschaft, die sich nicht scheut, Kandidierende mit diesen brenzligen Themen zu konfrontieren.
Das ausführliche Feedback zum Workshop von ethix kann hier als PDF heruntergeladen werden.