
Am vergangenen Wochenende fand das grosse jährliche Treffen der Digitalen Gesellschaft zum achten Mal statt. Rund 500 Personen aus der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft und der Politik diskutierten im Casinotheater Winterthur an der ausverkauften Veranstaltung über Themen rund um Algorithmen, Datensicherheit und digitaler Nachhaltigkeit.
«Bringe Deinen ansteckenden Enthusiasmus an ein Publikum!», «Diskutiere ein Programm, ein System oder eine Technik!», «Gewinne eine Gruppe von Menschen für Deine Veranstaltung oder Versammlung!»
Wenn die Digitale Gesellschaft zum Winterkongress aufruft, kommen nicht einfach nur Politiker:innen mit Hacker-Nerds zusammen. Der Anlass hat sich als jährliches Stelldichein für alle etabliert, die sich in der Deutschschweiz und darüber hinaus mit der Digitalisierung aus zivilgesellschaftlicher Sicht befassen. Auch in diesem Jahr kamen zahlreiche Hacker:innen, Jurist:innen, Medienschaffende, Politiker:innen und Interessierte zusammen.
Austausch der Zivilgesellschaft im Fokus
Der Winterkongress lebt vom grossen ehrenamtlichen Einsatz der Helfer:innen, hochkarätigen Redner:innen und vieler weiteren Beteiligten. Das breit zusammengesetzte Organisationskomitee arbeitet das ganze Jahr über intensiv, um den jährlichen Kongress zu realisieren. Es wird von einer fachkundigen Jury unterstützt, die für die Programmauswahl zuständig ist. Beim Einlass, in der Technik, als Moderator:innen und im Awareness-Team engagieren sich zahlreiche Freiwillige.
Im Fokus standen 2025 die IT-Sicherheit und die Künstliche Intelligenz (KI). In ihrer Keynote präsentierte die bekannte Journalistin und Kulturwissenschaftlerin Eva Wolfsangel einen provokanten Denkanstoss: Sie forderte dazu auf, die IT-Sicherheit strategisch vorübergehend aufzugeben, um nach dem voraussichtlich folgenden Desaster einen Neuanfang ohne hinderliche Altlasten zu wagen. Gleichzeitig wurden bei der KI die neuesten technischen Entwicklungen sowie die anlaufende Regulierung thematisiert.
Weitere Themen umfassten den demokratie-politisch begründeten Verzicht auf E-Voting, die Umsetzung der elektronischen Identität und den Umgang mit Datenpannen. Mit über dreissig Vorträgen bot der Winterkongress ein vielseitiges Programm zu zentralen Fragestellungen der Digitalisierung.
Neben den Vorträgen nutzten die rund 500 Teilnehmer:innen die Gelegenheit, informelle Gespräche zu führen, Netzwerke zu knüpfen und sich aktiv in die netzpolitische Gemeinschaft einzubringen. Für alle, die spontan ein Thema präsentieren wollten, standen am Freitagabend die «Lightning Talks» auf einer eigenen Bühne zur Verfügung.
Wichtigstes Treffen der digitalen Zivilgesellschaft in der Schweiz
Erfreulicherweise ist inzwischen auch die «Suisse Romande» offiziell am Winterkongress vertreten. Aktivist:innen und Interessierte aus der Westschweiz trafen sich zum zweiten Mal am Winterkongress, um zu diskutieren, wie die digitale Zivilgesellschaft auch in dieser Region gestärkt werden kann. Damit gelingt der Sprung über den Röstigraben, und der Winterkongress etabliert sich als das wichtigste Treffen der digitalen Zivilgesellschaft in der Schweiz.
Doch damit nicht genug: Alle Vorträge wurden live im Internet übertragen. Die Aufzeichnungen werden in Kürze wiederum frei zugänglich veröffentlicht. Das Archiv umfasst inzwischen rund 200 Beiträge von Winterkongressen der letzten Jahre und dokumentiert eindrücklich das Engagement der Zivilgesellschaft sowie die Entwicklung des digitalen Diskurses in der Schweiz.
Der Winterkongress ist eine Koproduktion der Roten Fabrik und der Digitalen Gesellschaft. Wir danken allen Unterstützer:innen herzlich!
Die Fotos vom Winterkongress 2025 wurden von Voll-Toll erstellt und dürfen für die Medienberichterstattung unter Angabe der Fotograf:innen verwendet werden. Für die sonstige Verwendung gilt die CC BY-SA 4.0-Lizenz von Creative Commons.












