Donnerstag, 26. September 2019

Workshops zur Digitalen Demokratie am Digital Festival

Vom 26. bis 29. September findet in Zürich das vierte Digital Festival statt. Wir sind am Donnerstag Teil der Nachmittagssession «Gesellschaft Digital»: Die Keynote hält Rechtsanwalt Viktor Györffy (Vorstand Digitale Gesellschaft, Präsident grundrechte.ch) zu Grundrechten in der digitalen Welt. Im Anschluss gibt es vier Workshops zum Thema Digitale Demokratie, die wir zusammen mit der Stiftung Risiko-Dialog organisieren.

Die Digitalisierung bringt eine Vielzahl an technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen mit sich. Bisher bleibt aber unklar, wie sich vor diesem Hintergrund neue politische Meinungs- und Entscheidungsprozesse entwickeln und wie das demokratische System auf neue partizipative Verfahren reagiert. Dabei sind die Kenntnisse der Wahrnehmung und Gestaltungsbedürfnissen der Bevölkerung eine wichtige Voraussetzung für eine gemeinsame und nachhaltige Gestaltung der Digitalen Demokratie. Die Workshops (Input und Diskussion) am Digital Festival sollen eine aktive Auseinandersetzung mit den neuen digitalen Komponenten der Demokratie ermöglichen.

Agenda-Setting:
Mit Daniel Graf (PublicBeta) und Nicolas Zahn (Operation Libero)

Beim Thema Agenda-Setting soll die Themen-Durchlässigkeit des schweizerischen Demokratiesystems auf digitaler Ebene beleuchtet werden. Systeme, welche Themen innerhalb der Bevölkerung mobilisieren und systemgerecht in Unterschriftsaktionen koordinieren. Fragen auf der Individual Ebene nach der Möglichkeit ein solches Thema selbst zu schaffen bis hin zur gesellschaftlichen Diskurs über die Erhöhung der Unterschriftenminimalgrenze für Initiativen stellen sich hier.

Information:
Mit Clau Dermont (UZH) und Hannes Gassert (Opendata)

Während des aktiven Informationsprozesses sind jegliche digitale Quellen relevant, welche bei der Meinungsbildung vorerst auf nicht interaktive Weise hineinspielen. Themen hierbei sind Filterblasen, Falschnachrichten, Microtargeting, welche sich auf Suchmaschinen, Online Medien und sozialen Medien abspielen.

Deliberation:
Mit Maximilian Stern (staatslabor) und Stefan Klauser (ETH)

Während der Deliberation steht der aktive Austausch der Stimm- und Wahlberechtigten untereinander auf sozialen Medien öffentlich, in Gruppen, sowie auf Individual-Nachrichtenebene im Fokus. Hier soll eine Medienkompetenz auf verschiedene Formen von digitaler Manipulation zu Phänomenen wie Trolls und Bots aufgebaut werden.

Partizipation:
Mit Christoph Laszlo (Digitale Gesellschaft), Daniel Schwarz und Michael Erne (smartvote)

Im letzten Schritt der politischen Partizipation innerhalb der Stimm- und Wahlabgabe können unterschiedliche digitale Systeme, ihre Vor- und Nachteile gezeigt und diskutiert werden. Dabei «einprogrammierte» Heuristiken, dahinterliegende Strukturen, ihre Vulnerabilität und die taktische Anwendung in der Realität können breit diskutiert werden.

Der Eintritt für die Nachmittagssession ist frei. Es ist aber ein Ticket nötig.

Am Samstag, 12. Oktober – am letzten Wochenende vor der letzten brieflichen Wahlabgabemöglichkeit – wird es eine Folge-Veranstaltung im Zentrum Karl der Grosse geben, an der verschiedene digitale Tools u.a. von SmartVote, Votetandem (ZHdK), Digital Democracy Lab (UZH) präsentiert werden und auch ausprobiert werden können.