Insgesamt rund 500 Personen fanden am vorvergangenen Wochenende den Weg zur Padelhalle in Basel, um am HackThePromise- und Datenschutz-Festival teilzunehmen. Von wegen digitalpolitische Themen sind sperrig und eher trocken! In einer aussergewöhnlichen Festival-Location erwartete die Besucher:innen ein Erlebnis zwischen Fachexpertise und zeitgenössischer (Medien-)Kunst, mit einer Palette von Vorträgen, Live-Performances, Workshops, Filmen und Konzerten. Das grösstenteils freiwillige Organisationsteam wird sich schon bald wieder mit der Suche nach neuen Themen für eine nächste Ausgabe befassen.
Unter dem Thema «fact/fake/fiction» entwickelte sich dieses Jahr ein Doppel-Festival, wie es Basel noch nicht gesehen hat. Nach den erfolgreichen Ausgaben der beiden Festivals in den vergangenen Jahren drehte sich heuer alles um die Frage: Was ist «real», was ist noch echt, gerade auch bei Künstlicher Intelligenz (KI)? In einer Palette von Vorträgen, Live-Performances, Workshops, Filmen und Konzerten erlebten die Besucher:innen ein kunterbuntes Angebot zwischen technischer Expertise und zeitgenössischer (Medien-)Kunst, in welcher der verschwimmenden Grenze zwischen Wahr und Falsch mal spielerisch, mal kritisch nachgespürt wurde. Wie bei jedem technologischen Umbruch zeichnen sich auch beim Einsatz von KI sowohl neue Chancen wie auch neue Gefahren ab. Und somit auch Fragen, ob wir neue Regeln und Gesetze im Umgang damit benötigen.
Das HackThePromise-Festival startete schon am Freitag mit der Ausstellungseröffnung und einem gut besuchten Performance- und Livemusik-Programm. Der Industriechic der Padelhalle wurde mit einigem Aufwand in eine veritable Festival-Location verwandelt mit drei Bühnen, einem Ausstellungsraum und weiteren Extras. In diesem Setting machte sich übers Wochenende eine kleine Techno-Utopie breit: Szenen und Communities mischten sich und tauschten sich aus, es gab Programm für Nerds, für Neugierige ohne vertieftes technisches Wissen, für Kinder und für Freund:innen des gepflegten elektronischen Lärms.
Der Schwerpunkt am Samstag lag beim Datenschutz. In verschiedenen Workshops wurde dem interessierten Publikum vermittelt, wie es ganz praktisch seine digitale Privatsphäre schützen kann. Überraschende und lustige Erkenntnisse aus der Rechtsprechung im digitalen Bereich gab es am Nachmittag bei der Veranstaltung «Fact or Fake? Wahr oder falsch?». Dabei erlebten die Teilnehmenden in einem interaktiven Quiz manche unerwartete Anekdote. Das anschliessende Podiumsgespräch widmete sich der Frage «Bedeutet Künstliche Intelligenz das Ende des Datenschutzes oder der Datenschutz das Ende von KI»? Am World-Café zu «Datenschutz? Wieso, weshalb, warum!» beschäftigten sich die Teilnehmenden schliesslich mit den Schutzzielen des Datenschutz-Konzepts der Digitalen Gesellschaft. Dieses bietet die Grundlage dafür, dass das nötige Vertrauen in die Datennutzung durch einen verantwortungsvollen Umgang mit Personendaten geschaffen werden kann.
Das Sonntagsprogramm widmete sich unter anderem Bildungsaspekten, wobei dieser Festivalbereich und offensichtlich auch die Medienkompetenz speziell in der jungen Bevölkerung vielversprechendes Potential für einen Ausbau bietet.
Das Hinterfragen der Versprechen aus der Tech-Industrie und auch die Frage nach (neuen) Regeln werden ihre Aktualität nicht so schnell verlieren. Das grösstenteils freiwillige Organisationsteam wird sich somit schon bald wieder mit der Suche nach neuen Themen für eine nächste Ausgabe befassen.