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Überwältigende Mehrheit will digitalen Pass vom Staat
Der Bundesrat plant einen Systemwechsel: Private Unternehmen sollen den digitalen Pass (E-ID) herausgeben. Das entsprechende Bundesgesetz ist auf der Zielgeraden. Eine repräsentative Umfrage zeigt nun auf, dass 87% der Bevölkerung die E-ID vom Staat beziehen wollen. Insbesondere beim Datenschutz fehlt ihr das Vertrauen in private Unternehmen. Es ist wichtig und richtig, dass der Bevölkerung baldmöglichst eine digitale Identifikation zur Verfügung steht. Der Ständerat hat es jetzt in der Hand, die Vorlage an den Bundesrat zurückzuweisen und eine staatliche E-ID zu fordern.
Newsletter zu Leistungsschutzrecht, Anonip, KarlDigital, Coins spenden & E-Voting
Das «Update» ist der monatliche Newsletter der Digitalen Gesellschaft. Die Themen der Maiausgabe sind: Kein Leistungsschutzrecht in der Schweiz, Tool zur Anonymisierung von Webserver-Logfiles veröffentlicht, KarlDigital am 13. Juni zur Digitalisierung im Gesundheitswesen, mit Spenden in Kryptowährung das Tor-Netzwerk stärken & E-Voting muss gestoppt werden
Vorträge und Workshops zur Digitalisierung im Gesundheitswesen
Mit Spenden in Kryptowährung das Tor-Netzwerk stärken
Die Digitale Gesellschaft gehört weltweit zu den grössten Betreiberinnen von Tor-Servern. Damit der Betrieb gesichert werden kann, sind wir auf (zweckgebundene) Spenden angewiesen. Jede Unterstützung, die uns in Kryptowährung bis Ende Juni zukommt, wird vollumfänglich für den Betrieb von Tor-Servern eingesetzt.
Mangelnde Produkthaftung bei Soft- und Hardware
In der Schweiz dürfen elektronische Geräte nur verkauft werden, wenn sie den geltenden Produktnormen genügen. Mindestanforderungen bezüglich Sicherheit und Privatsphäre gibt es jedoch keine. Auch können wissentlich Geräte verkauft werden, die mit dem Ablauf der Garantiefrist zu Elektroschrott werden.
Wie gelingt die politische Debatte?
Die Digitalisierung prägt weite Teile unseres Alltags. Im Rahmen eines Workshops am diesjährigen Winterkongress hat ethix daher mit rund 50 Teilnehmenden ethischen Fragen betreffend der Digitalisierung eruiert. Ziel des Workshops war es, Themen herauszuarbeiten, die im Verlaufe des Wahljahres 2019 von National- und Ständeratskandidierenden aufs politische Parket gebracht werden sollen. Der Workshop basierte auf dem Public Discours Canvas, der von ethix zur Verfügung gestellt wurde. Anschliessend wurde dieser von ethix aufbereitet, und die Resultate sind im Folgenden präsentiert.
Keine Überführung von E-Voting in den ordentlichen Betrieb
Der Bundesrat hat im Dezember ein Vernehmlassungsverfahren zur Änderung des Bundesgesetzes über die politischen Rechte eröffnet. Dieses will die elektronische Stimmabgabe in den ordentlichen Betrieb überführen. Die Digitale Gesellschaft war eingeladen, sich zu äussern: Wir fordern, auf die vorgeschlagene Revision zu verzichten.
Kein Leistungsschutzrecht in der Schweiz
Im Februar hatte die zuständige Ständeratskommission in der Debatte zum Urheberrecht überraschend ein Leistungsschutzrecht für Verlage beschlossen. In der Folge hat sich in kürzester Zeit eine Allianz für ein faires Urheberrecht in der Schweiz gegründet, die sich mit aller Kraft gegen das selbstzerstörerische Vorhaben wehrt. Gestern hat die Kommission nun beschlossen, auf das Vorhaben zu verzichten.
Tool zur Anonymisierung von Logfiles veröffentlicht
IP-Adressen sind in der Regel personenbezogene Daten. Sie und die mit ihnen verknüpften Daten dürfen daher nur rechtmässig nach den Grundsätzen des Datenschutzgesetzes bearbeitet werden. Mit dem Anonymisierungs-Tool Anonip lassen sich die letzten Bits der IP-Adressen in Logfiles maskieren. Damit sind Auswertungen noch immer möglich. Die Daten sind jedoch nicht mehr einem bestimmten Anschluss, resp. einer Person zuzuordnen.
Opendata.ch/2019 neu als «Unconference»
Am Donnerstag, 4. Juli findet die Opendata.ch/2019 statt. Neu wird die Konferenz als «Unconference» organisiert. Als Keynote-Referentin spricht Charlotte Lindsey-Curtet. Sie erforscht als Direktorin für digitale Transformation und Daten beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz, wie verfügbare Daten zugunsten von Menschen, die von Krieg und Vertreibung betroffen sind, genutzt werden können.